Katzen & Vögel füttern - Passt das zusammen?

SOLL MAN WILDVÖGEL FÜTTERN?

Singvögel wie Kohlmeisen, Blaumeisen und Grünfinke überwintern in Deutschland. Um ihre Körpertemperatur von rund 40 Grad Celsius aufrechtzuerhalten, benötigen sie fettreiches Futter. Hat es geschneit, ist dieses unter der Schneedecke jedoch nur schwer zugänglich. Diese Vögel profitieren von einer Fütterung durch den Menschen.

Katzenhalter, die Wildvögel im Winter unterstützen wollen, stehen allerdings vor einem Problem. Vögel, insbesondere Singvögel sind klassische Beutetiere für Katzen. Auch wenn Hauskatzen von ihren Besitzern regelmäßig gefüttert werden, jagen sie Vögel und Mäuse, um ihren Jagdtrieb auszuleben. Tatsächlich ist die Anzahl der Hauskatzen in Siedlungen sehr hoch, die Katze ist das beliebteste Haustier in Deutschland. Viele Hauskatzen sind Freigänger und stellen somit eine Gefahr für Vögel in ihrer Umgebung dar. Ein Futterhäuschen im Garten bietet eine ideale Jagdsituation für eine Katze und schadet den heimischen Vögeln mehr, als es nützt. Naturschützer haben daher eine klare Position: Sie raten Katzenhaltern davon ab, Vögel im Winter zu füttern.

SO KÖNNEN SIE ALS KATZENHALTER VÖGELN HELFEN

Dennoch können Sie als Katzenhalter einiges tun, um Vögeln zu helfen:

• Lassen Sie Ihren Kater kastrieren, die Männchen streunen dann weniger umher. Die Sterilisierung von Katzen verhindert, dass zu viele Katzen in Ihrer Umgebung geboren werden.
• Ein Halsband mit Glöckchen macht zwar die Vögel auf die Katze aufmerksam, nützt aber hilflosen Vogelküken nichts. Viele Katzen empfinden das Geräusch außerdem als sehr störend und es besteht die Gefahr, dass die Katze sich damit an einem Ast verhängt.
• Eine empfehlenswerte Alternative zum Glöckchen ist eine auffallend gefärbte breite Halskrause, die man selbst herstellen oder bereits fertig kaufen kann. Sie warnt Vögel optisch vor nahenden Katzen.
• Organisieren Sie eine zuverlässige Betreuung ihrer Katze in den Ferien, so dass die Katze nicht tagelang hungrig und unbeschäftigt in der Gegend umherstreift, wenn Sie verreisen.
• Lassen Sie Ihre Katze nicht nach draußen, wenn im Mai und Juni die Jungvögel flügge werden. Oder gestatten Sie ihr einen nur kurzen Freigang, bis die Brutzeit vorbei ist. Besonders, wenn Sie Jungvögel oder warnende Altvögel im Garten beobachten, sollte die Hauskatze unbedingt drinnen bleiben.
• Grundsätzlich schadet es einer Hauskatze nicht, wenn sie keinen Freigang hat. Gerade ruhigere Rassen wie Britisch Kurz- und Langhaar fühlen sich als reine Hauskatzen wohl. Oft erreichen reine Hauskatzen auch ein höheres Alter, da sie keinen Gefahren ausgesetzt sind und sich nicht bei anderen Katzen mit Krankheiten anstecken.

GARTEN VOGELFREUNDLICH GESTALTEN

Die Qualität des Lebensraumes hat auf Tierpopulationen einen größeren Einfluss als Beutegreifer wie Katzen. Dies betrifft die Verfügbarkeit der Nahrung, Nistmöglichkeiten und Verstecke. Wenn Sie Wildvögeln nachhaltig helfen möchten, gestalten Sie Ihren Garten naturnah und vogelfreundlich:

• Sichern Sie Vogelnistplätze vor Katzen. Zum Beispiel erschweren Maschendraht und Viehhüterdrähte den Zugang, für Baumstämme empfehlen sich Manschetten aus Blech oder Plastik.
• Hängen Sie Nistkästen katzensicher auf: Mindestens zwei Meter über dem Boden, Fassaden nutzen oder an Seitenästen freihängend, Kästen mit steilen glatten Dächern bieten Katzen keinen Halt.
• Sorgen Sie für eine naturnahe Gartengestaltung mit dichtem Gebüsch. Hecken mit Sanddorn sind aufgrund der Dornen undurchdringbar für Katzen. So schaffen Sie Biotope für Vögel und Kleintiere, damit es gute Versteck- und Nistmöglichkeiten gibt.